“Alles hat drei Seiten – eine, die Du siehst, eine, die ich sehe, und eine, die wir beide nicht sehen.” (aus China)
In der Familientherapie werden immer mehrere Personen gleichzeitig betrachtet. Gegebenenfalls können auch wichtige Bezugspersonen, die nicht in direkter Verwandtschaft mit den anderen Angehörigen stehen, in die Sitzungen mit einbezogen werden.
Familienmitglieder leben davon, dass sie in ihrer Individualität gesehen und wertgeschätzt werden. Der Therapieansatz ist systemisch, das bedeutet, dass der Einzelne innerhalb seiner sozialen Gefüge ganzheitlich betrachtet wird. Konkret werden die Verbindungen innerhalb der Familie analysiert und ausgewertet. Die systemische Familientherapie oder -beratung fasst das soziale Gebilde Familie als Team auf. Das bedeutet in der Konsequenz, dass eine Behandlung Teamarbeit ist. Als Therapeutin bin ich dabei gewissermaßen die Moderatorin, die zusammen mit allen Beteiligten den Problemen zunächst auf den Grund geht, Wege aus der Krise sucht, Ziele definiert und mit der Familie zusammen dann deren Umsetzung plant.
Wie bei der Mediation ist auch hier die wichtigste Voraussetzung die Mithilfe aller Mitglieder des sozialen Gefüges. Nur wenn alle bereit sind, Veränderungen zuzulassen, kann die Familientherapie auch Früchte tragen.
In meiner Behandlung finden sich Familien vor den unterschiedlichsten Hintergründen, dazu gehören:
- unlösbare Konflikte
- “schwarze Schafe”
- psychosomatische Erkranken, zum Beispiel Migräne, Magen-Darm, Neurodermitis oder Unverträglichkeiten
- Depression
- Aggression (auch Autoaggression)
- Ängste und Phobien
- Zwänge
- Essstörungen
- Suchterkrankungen
Als Therapeutin gilt mein Interesse nicht nur der Problemstellung des Einzelnen, sondern der Kommunikations- und Verhaltensprobleme untereinander. Die Therapieform ist also nicht personenzentriert. Dadurch findet jedes Mitglied die Zeit, seine Sichtweise und Bedürfnisse durch eine bewusste Selbsterfahrung zu äußern. Die Basis dafür ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen mir und meinen Klient:innen und ich schaffe dafür einen sicheren Raum, indem die Kommunikation zwischen den einzelnen Personen komplett wertfrei stattfinden kann.
Meine Aufgabe ist es, Selbstreflektionsprozesse anzustoßen und den Familien zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen. In der Familientherapie erhält jeder Einzelne die Möglichkeit, sich selbst und sein Handeln innerhalb der Gemeinschaft zu betrachten und zu verstehen. Wenn die Bereitschaft etwas zu bewegen bei allen Betroffenen da ist, kann jede Krisensituation zusammen gemeistert werden.